Persönlichkeitsentwicklung – Der Weg in 3 Etappen

1. Du brauchst den Mut, den Blick auf deine dunkelsten und schmerzvollsten Stellen zu

richten. Das ist der Schritt des friedvollen Kriegers. Diesen Mut entwickelst du, indem

du dich mit deinen Wunden beschäftigst, dir selbst und anderen so schnell es geht

vergibst und die Dinge, die in deinem Leben passieren oder passiert sind, aus einer

überpersönlichen Perspektive heraus betrachtest. Denn dann erkennst du, dass deine

Wunden vielleicht einen Sinn erfüllt haben, einen Sinn für dich oder für andere, und

dass du durch diese Erfahrung gereift bist und an Tiefe gewonnen hast. Du wurdest

aufgrund dieser Erfahrungen zu dem Menschen, der du heute bist, und jede Wunde

hatte ihre Berechtigung. Wenn du dies erkennst, hörst du auf, dem Leben

Widerstand zu leisten, und das ist ein Teil deiner persönlichen Befreiung und so ein

wichtiger Schritt in deiner Entwicklung.

2. Du brauchst Disziplin und Kraft, um jeden Tag an dir zu arbeiten, dich selbst immer wieder zu bezweifeln und zu hinterfragen und Veränderung permanent in dein Leben zu lassen. Das ist der Schritt, dich immer wieder neu zu erfinden. So oft verfallen wir in Routinen, die nichts mehr mit unserem Weg zu tun haben, und vergessen unseren inneren Drang danach, uns selbst immer wieder neu zu entdecken, neue Seiten an uns zu sehen. Stell dir vor, du bist ewig verliebt, und das in dich selbst. Wenn man verliebt ist, will man alles über den anderen erforschen und einsaugen. Frage dich immer wieder: „Wie kann ich heute noch mehr in mich verliebt sein als gestern und noch mehr über mich selbst herausfinden wollen?“ Hier geht es nicht um Egoismus oder Selbstzentriertheit, sondern darum, dass du die Beziehung zu dir selbst an erste Stelle setzt. Denn das ist die wichtigste Beziehung in deinem Leben. Ich spreche hier davon, dir selbst immer wieder ohne Urteile begegnen zu wollen. Das ist ein essenziell wichtiger Schritt bei der Arbeit an dir selbst.

3. Du brauchst das Vertrauen in dich und das Leben, das dich dazu zwingen soll und
darf, dein persönliches seelisches Konzentrat zu erobern und zu leben. Das ist der Schritt der Destillation. Du bist als Unikat geboren, es könnte jedoch passieren, dass du nicht als ein Unikat stirbst, weil du es verpasst hast, aus den Konditionierungen der Gesellschaft auszubrechen um dein eigenes Konzentrat zu leben. Nutze jede Gelegenheit in deinem Leben, um Dinge auszusortieren, die nicht mit dir in Resonanz gehen. Lass alten Ballast an Dingen, die du glaubst und denkst, immer wieder los und hinterfrage deine Überzeugungen und Regeln. Du wirst immer mehr sehen, wer du bist und was für einzigartige Geschenke du mit der Welt teilen kannst. ​Transformation und wahre Veränderung stellen sich erst dann ein, wenn alle drei Ebenen in deinem Leben spürbar werden. Denn dann verstärken sie sich gegenseitig, und du hast Freude daran, dich zu entwickeln. Die gute Nachricht ist nun: Um all das in deine Entwicklung zu integrieren benötigst du erst einmal keinen Kur und keinen Lehrer. Die schlechte Nachricht: Niemand kann den Weg für
dich gehen. Das einzige, was andere für dich tun können, ist, dir den Weg zu zeigen oder dir entsprechende Tools an die Hand zu geben. Aber diesen Weg beschreiten musst du selbst. Das ist zugleich das Geschenk deines Daseins. Das ist deine persönliche Heldenreise in deine
Kraft hinein. Hoffnung kann trügerisch sein. Sie allein reicht nicht. Dennoch: Ohne sie wären wir nicht dort, wo wir heute sind. Ich möchte dich einladen, dir folgende Frage zu stellen:
Ist es dir wichtiger, zu hoffen oder einen nächsten bewussten Schritt zu wählen? Willst du lieber hoffen oder in die Gänge kommen? Bist du vielleicht süchtig nach Hoffnung, weil du Angst vor dem nächsten Schritt hast?
Die dunkle Seite der Hoffnung zu entlarven kann allein schon alles verändern. Dann kannst du hoffen und den nächsten Schritt gehen…“

aus dem Buch „Du wurdest in den Sternen geschrieben“ von Bahar Yilmaz